Love, Love, Love… All you need is love, love is all you need…
Ja, das kennen wir! Tausendfach habe ich den Song gehört. Beatles sei Dank!
Ja, das kennen wir! Tausendfach habe ich den Song gehört. Beatles sei Dank!
Hier geht es zunächst einmal nicht um Kunst, vielmehr um einen mentalen, geistigen Prozess. Es geht um den Sinn des Lebens.
Liebe wird im täglichen Umfeld für sehr vieles gebraucht. Ich liebe Musik, ich liebe das Essen, ich liebe meine Haustiere, Plüschbärchen, mein Handy und was es sonst noch so alles gibt. Ich liebe dich… (und erwarte, dass ich natürlich ebenfalls geliebt werde) und noch viel mehr.
Aber es geht sehr viel weiter. Hier ist ein Versuch, dies zu veranschaulichen. Das Bild enthält ein Symbol aus vier Teilen auf einem Hintergrund, einem Licht-Verlauf.
Dazu versuche ich im Folgenden die einzelnen Teile zu beschreiben.
Es beginnt im Stillen, bei sich selbst. Denn am Anfang beginnt ein meditativer Prozess, eine Entdeckung, der eigenen Liebe zu sich selbst.
Dies ist eine Kraft, die sich aus dem eigenen Innern herausentwickelt. Still und leise, ganz behutsam und doch sehr aktiv, denn die Stille ist eben nicht still.
Der Begriff „Liebe“ könnte hier falsch verstanden werden, denn das Wort Liebe wird nur allzu oft für vieles verwendet. Liebe wird hier als einen inneren Prozess verstanden und hat nichts mit Äusserlichkeiten zu tun.
Wenn sich diese innere Liebe bewusst manifestiert hat, kann sie nach aussen wirken. Es wird kein Hinausschreien sein, keine Manifestation so wie wir das gerne in den sozialen Medien tun.
Die bewusste, bedingungslose Liebe ist einfach da. Nur das.
Nun kann ich diese Liebe, wenn ich das will und dazu bereit bin, meinem Partner schenken. Es ist ein sehr bewusster Prozess und darf vor allem keinerlei Bedingungen enthalten, denn diese würden das Geschenk zu einem schlichten Handel degradieren. Wie etwa „Ich liebe dich aber du musst mich auch lieben…“
Die Bedingungslosigkeit der Liebe ist hier von zentraler Bedeutung. Nur zu oft wird der Begriff „Liebe“ im normalen täglichen Umgang mit anderem verbunden. Dies ist jedoch etwas anderes. Solche gegenseitigen Bedingungen gehen teilweise soweit, dass man von Arrangement oder „Geschäftsmodell“ sprechen könnte. Es wird nur dasselbe Wort verwendet. Von einer solchen, anders gearteten Liebe ist hier in diesem Kontext nicht die Rede.
Mein Geschenk wird ankommen! Früher oder später, eben dann, wenn die Zeit und die
Umstände dazu bereit sind.
Und dieses bedingungslose Geschenk wird reflektiert werden. Aber nicht einfach nur
zurück zu mir, denn es wird sich Neues bilden!
Damit wird für uns beide, mich und meinen Partner, eine neue Bewusstseinsebene entstehen.
Die unbedingte Liebe des Partners mit meiner unbedingten Liebe ist in dieser höheren Bewusstseinsebene angekommen, sie verschmelzen, sie werden Eins.
Diese Abfolge findet nicht nur einmal statt. Im Gegenteil! Sie ist allgegenwärtig in unserem Leben und kann täglich, stündlich, immer und immer wieder entstehen.
Es ist die Lebensaufgabe, es ist der Sinn des Lebens!
Beides, dieses Bild und natürlich auch das Thema, sind nicht nur auf den Partner, die Partnerin beschränkt. Es geht viel weiter! Unsere Kollegen, Freunde, die Menschen in unserer Umgebung, der Gemeinde, des Landes können ebenso miteinbezogen werden. Alles, unsere ganze Umwelt ist davon betroffen!
Es bleibt einiges übrig, nachdem wir uns von dieser Welt verabschiedet haben und zurück in der geistigen Welt sind. Dann wird nur eines wirklich von Wert sein: die eigene, selbst entwickelte unbedingte Liebe.
Dieses Symbol habe ich vor etwa 20 Jahren selbst entwickelt. Es hat mich seither tagtäglich begleitet. Dieser Versuch hier ist eine ganz persönliche Interpretation. Die verknüpften Themen haben sich über die vielen Jahre gefestigt und wurden damit Teil meines Selbst.
Andere Interpretationen von Bild und Thema sind natürlich möglich. Erweiterungen sind erwünscht.
Einen ersten Kommentar, der mich ganz besonders gefreut hat, habe ich von Dr. Gabriel Looser aus Bern erhalten. Mit seiner Erlaubnis veröffentliche ich seinen Text hier. Seine Webseite ist hier zu erreichen.
Lieber Peter,
Besten Dank für Dein meditatives Bild und die tiefen Kommentare dazu. Ich habe sie
heute als „Sonntagspredigt“ genutzt, d.h. das, was Predigt eigentlich sein sollte:
Anregung zum Mit- und Weiterdenken.
Natürlich gibt es so viele Interpretationen von Liebe, wie es Menschen gibt. Und
Du bringst Wesentliches ein. Z.B. Liebe ist kein Geschäft auf Gegenseitigkeit.
Liebe muss bedingungslos sein. Wahre Liebe beginnt bei mir selber. Selbst- und Nächstenliebe
sind keine Gegensätze, wie unser Pfarrer
uns in unseren Kindertagen vorgelogen hat. Nur wer sich selber lieben kann, ist
auch fähig, andere zu lieben. Selbstliebe wird erst dort zum Problem.
wo sie eigene Interessen auf Kosten anderer durchsetzt. Hier wird Selbstliebe zum
zerstörerischen Egoismus. Du fokussierst auf die Liebe zwischen zwei Menschen, also
Partnerschaft. Das ist gewiss ein wesentlicher
Aspekt.
Ich möchte es gern auf die allgemeine Menschenliebe erweitern (wie Du das zum Schluss
andeutest). Und dabei ist mir besonders wichtig: Liebe ist nicht nur, auch nicht
in erster Linie Gefühl. Ich habe
es in meinen Seminaren so formuliert: „Liebe“ ist eine Haltung des Herzens. Auf
den einfachsten Nenner gebracht: es geht um ein Ja (beim Gegenteil um ein Nein)
in meinem Herzen: Ja zu mir selber, ja zu den Mitmenschen, ja zu den Mitgeschöpfen.
Ein mir wichtiges Mantra bei den Buddhisten heisst: „Mögen alle Wesen glücklich
sein!“ Das ist für mich eine sehr zutreffende Formulierung für das, was Liebe ist.
Dr. Gabriel Looser, Bern