Kommentare und Anregungen (in German)
Einen ersten Kommentar, der mich ganz besonders gefreut hat, habe ich von
Dr. Gabriel Looser aus Bern erhalten. Mit seiner Erlaubnis veröffentliche ich seinen
Text hier.
Lieber Peter,
Besten Dank für Dein meditatives Bild und die tiefen Kommentare dazu. Ich habe sie
heute als «Sonntagspredigt» genutzt, d.h. das, was Predigt eigentlich sein sollte:
Anregung zum Mit- und Weiterdenken.
Natürlich gibt es so viele Interpretationen von Liebe, wie es Menschen gibt. Und
Du bringst Wesentliches ein. Z.B. Liebe ist kein Geschäft auf Gegenseitigkeit.
Liebe muss bedingungslos sein. Wahre Liebe beginnt bei mir selber. Selbst- und Nächstenliebe
sind keine Gegensätze, wie unser Pfarrer
uns in unseren Kindertagen vorgelogen hat. Nur wer sich selber lieben kann, ist
auch fähig, andere zu lieben. Selbstliebe wird erst dort zum Problem.
wo sie eigene Interessen auf Kosten anderer durchsetzt. Hier wird Selbstliebe zum
zerstörerischen Egoismus. Du fokussierst auf die Liebe zwischen zwei Menschen, also
Partnerschaft. Das ist gewiss ein wesentlicher
Aspekt.
Ich möchte es gern auf die allgemeine Menschenliebe erweitern (wie Du das zum Schluss
andeutest). Und dabei ist mir besonders wichtig: Liebe ist nicht nur, auch nicht
in erster Linie Gefühl. Ich habe
es in meinen Seminaren so formuliert: «Liebe» ist eine Haltung des Herzens. Auf
den einfachsten Nenner gebracht: es geht um ein Ja (beim Gegenteil um ein Nein)
in meinem Herzen: Ja zu mir selber, ja zu den Mitmenschen, ja zu den Mitgeschöpfen.
Ein mir wichtiges Mantra bei den Buddhisten heisst: «Mögen alle Wesen glücklich
sein!» Das ist für mich eine sehr zutreffende Formulierung für das, was Liebe ist.
Dr. Gabriel Looser, Bern