Peter Andres · Retrospektive

Die Gebrauchsanleitung fürs Leben — eine Art interaktives Buch

Diese Retrospektive ist so etwas wie ein interaktives Buch über mich, mein Leben und meinen fotografischen Werdegang.

Da ich schon lange fotografiere, ist sie etwas länger geworden. Ich habe sie daher in verschiedene Kapitel unterteilt. Dazu musste ich sie ebenfalls auf verschiedene Webseiten aufteilen.


Currently, the text of my retrospective is only in German. But you can still look at the numerous photos.

Vorwort

Die Initiative

Am Anfang war eine Kamera...

Seit bald 50 Jahren beschäftige ich mich mit konzeptioneller Fotografie, autodidaktisch erlernt, aber auch beeinflusst durch Weiterbildung in Workshops mit grossen Fotografen. Einiges hat sich in all den Jahren angesammelt, Gutes, manchmal auch etwas weniger Perfektes. Viele meiner Bilder und Videos sind auf meiner Webseite und bei mir in meinem Atelier zu sehen, aber bei weitem nicht alle. Ich versuche hier einen kleinen Einblick in meine Arbeiten zu geben.

Die Retrospektive

Hier ist sie, die Retrospektive, meine Gebrauchsanleitung. Als «Gebrauchsanleitung» ist sie aber nicht unbedingt für dich, nicht für dich als reiner Betrachter, reine Betrachterin meiner Werke. Oder vielleicht doch...? Für dich als Inspiration für deine neuen Ideen, die dadurch in dir geweckt werden jedoch schon. Sie ist im Sinne von "Open Source" gestaltet. Nimm dasjenige heraus, was in dir etwas auslöst und entfalte in dir deine neuen Ideen. Aber einfach kopieren von Bildern und Videos ist nicht in dem Sinne gedacht.

Meine Gebrauchsanleitung ist vor allem einmal für mich. Sie zeigt meine Schritte die ich in meinem Leben fotografisch "durchgemacht" habe. Sie zeigt meinen Weg in der Art einer Nachschau, im Rückblick. Dabei ist mir vieles, was längst vergessen war, wieder ins Bewusstsein gekommen. Meine neuen Werke sind hier auch zu sehen, systembedingt aber gegen den Schluss.

Webseitiges

Frühe Bilder sind auch auf meiner Webseite Continuum und Polaroid SX-70 zu sehen. Diese Seiten werden nicht durch die «Gebrauchsanleitung» ersetzt. Sie stehen auch nicht in Konkurrenz dazu, denn sie zeigen viel mehr mein Vorgehen bei meiner Fotografischen Arbeit im Laufe der Zeit.

Voraussetzungen

Browser

Zum Anschauen dieser «Gebrauchsanleitung» braucht es einen Computer und einen Browser. Ein Tablet mit aktuellem Browser geht auch. Alte Browser funktioniert aber nicht immer. Natürlich kann auch ein Mobile-Phone verwendet werden. Dies aber nur mit Einschränkungen, denn Bilder, die im Original zwei Meter breit sind, können auf dem Handy-Bildschirm kaum richtig betrachtet werden, selbst dann, wenn es einen noch so klangvollen Namen hat und teuer ist.

Aufbau meiner Retrospektive

Systembedingt werde ich in dieser «Gebrauchsanleitung», meiner Retrospektivesoweit, soweit möglich chronologisch vorgehen, eingeteilt in Bücher und Kapitel. Anschauen kann man die Kapitel aber in beliebiger Reihenfolge.

An einigen Stellen verweise ich auf meine anderen Webseiten. Diese werden im Browser in einem neuen Tab gezeigt.

Kapitel

Bücher und Kapitel lassen sich per Klick auf den Titel auf- und zuklappen.

Bilder

Bilder lassen sich gross anzeigen. Ein Klick darauf genügt. Ein Klick ganz rechts oder links führen zum nächsten / vorhergehenden Bild. Ein Klick oben oder unten beendet die Detailansicht. Bildtitel sind fett und kursiv, Bildbeschreibungen sind kursiv geschrieben.

Videos

Videos werden automatisch gestartet, sobald sie im Browserfenster voll sichtbar werden. Dies lässt sich oben rechts ausschalten. Icon:

Die Videos können auch im Vollbild-Modus in besserer Qualität angeschaut werden. Klick auf Icon rechts unten im Video-Fenster.

Kapitel 1     Die Herausforderung

Der Werdegang

In meiner visuellen Entwicklung hat sich (aus meiner Sicht) nicht allzu viel verändert. Einiges schon. Grundgedanken, Bildaufbau und vor allem die bildliche Aussage und deren Hintergrund sind beinahe gleichgeblieben. Verstärkt wurde sie jedoch schon.

Genaue, der Realität entsprechende Fotos zu erstellen war nie mein Ziel, nie meine Passion. In diesem Bereich gibt es bessere Fotograf*innen, insbesondere für Dokumentationen oder etwa Kriegsfotografie. Journalismus in dem Sinne ist auch nicht Meins.

Aber was ist denn herausfordernder?

Die Zeit als Dimension interessierte mich viel mehr, immer schon! Warum können wir sie nur in einer Richtung begehen? Dies ist klar systembedingt. Mit den anderen Dimensionen funktioniert das jedoch, denn sie sind für uns Menschen bidirektional! Die Zeit ist in dieser Hinsicht etwas anders.

Warum soll ich nur einen Tausendstel einer Sekunde aus dem Leben eines Menschen zeigen, wenn es doch mit einer Aufnahme gleich 10 Sekunden sein können?
Das ist immerhin zehntausendmal mehr!

Die Aktion!Bild 20A1399 aus der Corona-Serie

Realitäten?

Warum soll die Realität einer Aufnahme immer real sein? Es geht auch anders! Schliesslich eignen sich meine Bilder nie als "Zeugenaussage". Blick und Winkel müssen sich nicht immer im "Hier und Jetzt" treffen. Es reicht, wenn es im Jenseits einmal sein wird.

MultidimensionalityI was here
Die Aktion!Bild 20A1297 aus der Corona-Serie

Geschichten?

Ein Bild kann eine Geschichte erzählen. Zwei ebenso. Und manchmal auch drei oder mehr. Es kommt eben drauf an. Kreativität ist ein Ding, das aus Nichts (oder etwa mal aus nicht viel mehr) etwas Neues macht. Ob das dann "gefällt" ist dabei nicht von Belang. Natürlich gibt es auch Zwischentöne wie hier zu sehen.

Zwischentöne?

Ja, klar! Digital ist das sowieso kein Problem. Bei 8-Bit sind es 256, Bei 10-Bit schon 1024, und so viel bringt man kaum auf ein Blatt Papier. Bilder sind doch einfach. Bei JPG's sind es 256 Abstufungen pro Farbe. Das gibt etwas über 16 Millionen verschiedene Farben. Sollte doch reichen. Falls nicht, mehr ist immer möglich. (Nur zur Info: auf Papier ist schon bei einer Million Schluss. Auf Leinwand noch viel früher. Und... die Natur, auch unser Auge, bringt es bei den Farben um viele Millionen weiter. Oder anders gesagt: wir sind mit unserer Technik im Vergleich zur Natur schlicht Nichts. Nur etwa mal etwas arroganter und überheblicher.

Alles von Nichts – Nichts von Allem Ausstellung in der Galerie Woeske in Berlin 2014
Also los!

Warum?

Ich brauche meine Bilder, meine Fotos. Ich verbrauche sie auch, benutze sie als Rohmaterial, ähnlich wie andere Leute. Beispielsweise braucht ein Koch etwa Rüben, Orangen oder Tomaten auch als Rohmaterial um daraus etwas anderes, viel Besseres, etwas Neues, Wundervolles zu kreieren, obschon die Zutaten auch roh hervorragend schmecken.

Nun, ich verwende Pixel, meist gleich zu tausenden oder Millionen. Seitdem es die digitalen Kameras gibt wurde das einfach. Früher war es etwas schwieriger. Gut man hätte auch die Negativfilme schnätzeln und wieder zusammensetzen können... aber die "Laubsägearbeit" in der Dunkelkammer war nicht unbedingt mein Ding. Ich spielte und spiele wesentlich lieber bei der Aufnahme der Fotos mit der Zeit. Denn die Dimension "Zeit" im Bild ist etwas vom Faszinierendsten, selbst dann, wenn es aus rein physikalischen Überlegungen gar nicht möglich ist.

Bereit?

Soweit alles bereit! Nun, los! Wo soll ich starten? Eigentlich klar... am Anfang.

Gut, der beginnt aber jetzt, im hier und gerade jetzt. Schliesslich sind viele meiner Bilder immer noch irgendwo in meinem Fotoarchiv. Eine Vorarbeit ist bereits geleistet. Ich nannte sie "Kontinuum". Aber lange nicht alle der alten Fotos sind darin enthalten. In den schwarz/weiss Negativen hatte ich das System meiner Archivierung gut eingehalten. Bei den Dias sieht das leicht anders aus. Viele sind nun bereits im "neuen" Archiv, dem digitalen. Super! Und es hat wirklich einiges drin, was recht brauchbar aussieht.

Also los!

Nun aber zuerst…



Fortsetzung: Die weiteren Kapitel sind in eigenen Webseiten eingebettet.


2Der Anfang
  • Die ersten Kameras
  • 1976 – Erste Experimente
  • Die ersten Asien-Reisen
  • Erste Workshops
  • Eine Zehntelsekunde in meinem Leben – Leben zu Zweit
Der Anfang
3Der Weg ins Studio
  • Canabrett
  • Der Schweizer Fichenskandal 1985: Je t’aime – moi non plus
  • Richter und Richter
  • Aktaufnahmen – Nacktheit im Bild
  • Mehr Zeit im Bild: Bewegung
  • Selbstinszenierende Objekte
  • Anzeiger: Eine Art Begegnung
  • Chapeau melon et ceinture blanc
  • PolaWorks
4Wegweisende Entscheidungen
  • Der entscheidende Workshop bei Duane Michals
  • AURAMA – perspektivische Experimente
5Urbex – Abandoned Places
  • Bodie - California, Ghost Town
  • Welterbe Zollverein
  • Berlin – Tacheles
  • Bergbaugebiet Esch-sur-Alzette
6Der digitale Beginn
  • Es werden Pixel
  • Pixel schieben – Photo Drawings
  • Der Sonderzug – Berliner Bilder
  • Hand-liches – Das Werkzeug
  • Reality 2.0 – Alles ist in Bewegung!
  • Komposition von Analog und Digital – Recycling in der Fotografie?
7Bildgedanken
  • Requiem für ein Geheimnis – Finanzpolitik und Fotografie
  • Die Realität der Fotografie – Gedanken über ein Portrait
  • Mehr als ich sehen kann – Alles von Nichts – Nichts von Allem
  • Coming Out – Rekonstruktion einer Entscheidung
  • News Fashion – Die neueste Mode
8Lichter – Spiel mit Licht
  • Es werde Licht! – Light Fashion
  • Photo Performance – Light Works in the Light Loft
  • Und es gibt noch viel mehr! – Licht Graffiti
  • Über die LED-Sticks – Die Technik
9Erweiterte Dimensionen
  • Zwischen sichtbar und unsichtbar
    Werkgruppe «Multidimensionalität»
  • Fotografie und Zeit. Ein Vergleich
    Die Gebrauchsanleitung der Kamera ist nicht immer zu beachten
10DigitalArt – etwas umfassender als üblich
  • Bilder für dich!
    Eine Abhandlung über NFT – «Non-Fungible Tokens»
  • Ich sehe was du nicht siehst!
    Und wenn du mehr sehen willst, musst du selbst aktiv werden...
Bild: Author Peter Andres